Mittwoch, 22. August 2007

Nachtrag zu den starken Nerven

Onkel Toby macht mich per Kommentar darauf aufmerksam, dass Holländer keine Rasse darstellen. Sehr aufmerksam, da habe ich mich eindeutig bei der Wortwahl vertan.
Statt Rassismus könnte man mir also Fremdenfeindlichkeit unterstellen, wenn überhaupt etwas. Hier ein Portrait von vier Fremden, denen ich freundlich gesonnen bin, einer der Fremden ist noch voll und wird umgehend gelehrt. Ich muss nur noch diese Zeilen fertig tippen.

Haso vermutet Endzeitliches. Aber es tröstet mich, dass er das Internet trotz der Versuchung noch immer nicht gänzlich abgeschaltet hat. Danke Haso!

dosi prostet zurück. Na denn, mit Loriot gesprochen: Zum Wohl jawohl.



Nur für starke Nerven

Empfindlichen Gemütern mag man Unfallbilder ja nicht zumuten. Daher: Liebe empfindsame Seele, richte Deine Augen lieber nicht auf diese grauenhafte Szene.



Ein gewisser Trost liegt darin, dass selbst unter den auf der Straße verstreuten Opfern immerhin fünf Überlebende gezählt werden konnten.



Und natürlich ist es ebenfalls tröstlich, dass es nur Holländer sind. Oder wird man mir das als Rassismus auslegen? Dann sei angemerkt: Lieber ein solcher Holländer als ein Amerikaner. Aber am allerliebsten natürlich ein Tscheche.

Prost.

P.S.: Quelle: Keine Ahnung. Habe ich als PPS per Mail bekommen.

Deutschland zeichnte sich ab


Man könnte, wenn man wollte. Man will aber nicht.

Man könnte die "Outdoor-Jacke" in der Werbung auch schlicht Anorak oder Windjacke nennen. Man könnte statt vom "Info-Counter" in der Gemeinde auch vom Tresen sprechen. Man könnte statt einer "Damen-Workout-Hose" eigentlich eine Trainings- oder Gymnastikhose annoncieren. Und so weiter...

Es ist offenbar nicht zeitgemäß, die eigene Sprache einigermaßen zu kennen und zu pflegen, vor allem in der Werbung und im Journalimus der eher auf unterem Niveau angesiedelten Sorte. Ganz schlimm treibt es ein ehemaliges Kaffeehaus, das zum Gemischwarenladen geworden ist (ich bekomme immer die Tchibo-Werbung zugeschickt); ganz peinlich müsste eigentlich vor allem den sogenannten Moderatoren im werbefinanzierten Fernsehen ihr eigenes Geschwätz sein (ich habe kürzlich eher unfreiwillig eine Weile RTL geschaut). Aber auch in den Gemeinden und Kirchen muss man mit solchen Phänomenen leben.
To emerge heißt: abzeichnen, aufkommen, aufstreben, auftauchen, auftreten, entstehen, herausbilden, herauskommen, hervorgehen, hervortreten, schlüpfen, auseinander ziehen, bekannt werden zutage treten.

Und nun fängt ein neues Netzwerk an sich zu entwickeln, das sich Emergent Deutschland nennt. Also ein sich abzeichnendes, aufkommendes, aufstrebendes oder hervorgehendes Deutschland. Ein Deutschland auf dem Weg zu etwas.
Abgesehen von der sprachlichen Entgleisung (welche sicher die internationale Verflechtung symbolisieren soll) finde ich Emergent Deutschland überfällig und rundum uneingeschränkt gut. Ich will sehen, inwieweit ich mich beteiligen kann, unbedingt. Und ich empfehle meinen Lesern, sich zu informieren, denn vielleicht ist der eine und die andere genauso angetan wie ich. Zu den Informationen geht es übersichtlich hier: Emergent Deutschland am Start!

Dass die seit Jahrzehnten gewohnten unumstößlichen Formen und Strukturen von Kirche und Gemeinde umgestoßen werden, zerfallen, nicht mehr funkionieren, sozusagen remergent sind,
ist ja nichts neues. Dass immer größere Gemeinden, MegaChurches im zeitgemäßen Jargon, keineswegs der Plan Gottes für seine Gemeinde sein müssen, zeigen immer mehr scheiternde Beispiele.
Die einen kämpfen gegen den Zerfall des Althergebrahten, wollen Strukturen retten, rufen beispielsweise gar zu Fasten- und Gebetstagen für Gebäude beziehungsweise geistlichem Kampf für deren Finanzierung auf, die anderen stellen fest, dass die Gemeinde der Endzeit wohl anders aussehen muss als das Traditionelle und freuen sich, mit dem Herrn der Gemeinde neue Wege zu gehen. Zu letzteren fühle ich mich hingezogen und zugehörig, und mir scheint, dass Emergent Deutschland ein Netzwerk von Menschen wird, die (glücklicherweise nicht nur im Sprachempfinden) sehr verschieden sind, aber uneingeschränkt im Ziel eins sein können: Dein Reich komme, und zwar sichtbar, nicht in der Phantasie. Dein Wille geschehe, und zwar auf die Art und Weise, in der Du die Menschen unserer Zeit erreichen kannst.

Also, liebes Deutschland, in diesem Sinne zeichne dich ab! Ich will gerne dabei sein.