Donnerstag, 3. Januar 2008

Was für Schurken?

Gestern abend war ich eingeladen zum Abendessen; ein leibhaftiger Pfarrer, ein leibhaftiger Pastor, eine leibhaftige Verlegerin und eine leibhaftige Lehrerin saßen und aßen mit meiner Wenigkeit in einem Lokal mit dem hübschen Namen König Fischer und andere Schurken.

Wir fünf sind in den vergangenen Jahren gute Freunde geworden, haben zusammen gearbeitet, gebetet, gefeiert und gestern abend herzlich gelacht, als sich beim Geplänkel über die Politik herausstellte, dass einer der Anwesenden vor vielen Jahren F. J. Strauß gewählt hat, während ich damals Wahlkampfhelfer an der Seite von Willy Brandt (auf dem Foto mit John F. Kennedy) war. Das war seinerzeit ein recht giftiger Wahlkampf, "Freiheit statt Strauß", "Rote Gefahr"... Und heute? Da ist mir der Berliner Politiker, der seine Litfaßsäule beharrlich "Blog" nennt, lieber als jener, der "es auch gut so" findet.

Gestern also saßen wir, dem gleichen König nachfolgend, der uns zu Fischern berufen hat, als erlöste Schurken beim Abendessen und amüsierten uns (unter anderem und neben ernsthafteren Themen) über unsere wechselnden politischen Ansichten im Lauf der Jahrzehnte. Das Leben macht Spaß. Nicht nur in Lokalitäten, die Fischer König und andere Schurken heißen.