Dienstag, 14. April 2009

Osterluft

Berlin zu verlassen, wie es die Insassen dieses Flugkörpers taten (falls er nicht leer flog), war angesichts des Osterwetters ziemlich töricht. Es sei denn, jemand liebt eher Schmuddelwetter und Kälte. Wie sauber und klar die sprichwörtliche Berliner Luft allen Unkenrufen von giftgrüner Seite zu Trotz ist, beweist dieses (Teleobjektiv-)Foto so ganz nebenbei.


Wir jedenfalls blieben in der Stadt und gingen auf den Müll. Also den ehemaligen Müll. Auf die Müllberge in Lichtenrade, wo auf dem Hausmüll von West-Berlin inzwischen eine abwechslungsreiche Hügellandschaft entstanden ist.


Stieg man auf einen geeigneten Baum, wozu allerdings nur drei der Anwesenden den notwendigen Mut aufbrachten (alle drei männlichen Geschlechtes), konnte man allerlei Berliner Wahrzeichen wie den Fernsehturm oder das Rote Rathaus in der Entfernung aufgrund der ausnehmend klaren Luft gut erkennen.




Andere blieben lieber auf dem Boden und genossen aus der Nähe den Anblick und Duft einer ziemlich bunt gefärbten Frühlingslandschaft.


Da die Wölkchen am Himmel durch Abwesenheit glänzten, übernahmen einige Sträucher am Boden ihre Aufgabe, etwas Weiß in das Blau zu zaubern.



Für rote Farbtupfer sorgten allerdings eher Menschen als Natur, wie dieser junge Mann. Er verschmähte im Übrigen das Erklimmen der Äste und ließ sich lieber hochhalten - eine durchaus bequemere Variante des Aussicht-Genießens.


Da beim Klettern im Geäst ein Hut eher hinderlich ist, wurde dieser vorübergehend ausgeliehen, damit auch die beste aller Ehefrauen mal in den Genuss einer angemessenen Kopfbedeckung kam.


Statt Goethes Osterspaziergang genossen wir also ein Osterpicknick. Gar nicht so schlecht, bei diesem Kaiserwetter.