Dienstag, 23. August 2011

Danke, Loriot!

Foto: WikipediaSein Humor,zu dem ich in Deutschland nie Vergleichbares gefunden habe, hat mich begleitet, so lange ich zurückdenken kann. Meine Mutter besaß einige Bücher, die mich schon als Kind begeistern konnten, darunter »Auf den Hund gekommen« und »Wie gewinnt man eine Wahl?« - an diese beiden Titel kann ich mich erinnern. Es gab aber noch mehr Loriot in unserem Heim. Und natürlich seine Beiträge in den Fernsehshows »Drei mal Neun« und »Der große Preis«.

Als ich Anfang 20 war, gehörte der Termin »Loriot« im Fernsehen zum Pflichtprogramm, noch heute sind die Sendungen per DVD ein regelmäßiger Genuss für mich. Wie oft ich sie schon gesehen habe, weiß ich nicht zu sagen, aber langweilig sind sie nie geworden. Das gleiche gilt für die beiden Spielfilme »Pappa ante Portas« und »Ödipussi«.

Wie viele Sätze, Formulierungen und Anekdoten von Loriot haben doch ihren Weg in meinen Alltag gefunden, sind feste Bestandteile meines Wortschatzes geworden. »Berta, das Ei ist hart!« »Ein Geschenk, das Freude macht, für den Herrn, für die Dame, für das Kind, gell?« »Aber ich kann länger als Sie!« »Die Ente bleibt draußen!« »Dö dudl dö ist zweites Futur bei Sonnenaufgang.« »Ich will jetzt meine Platte Hören!« …

Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen, was ich ihm bei allem Bedauern, dass es keine neuen Werke mehr geben würde, gegönnt habe. Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, wie der Künstler mit vollem Namen hieß, hat mein Leben, hat mich bereichert, und das wird bleiben, auch wenn er jetzt seinen Erdenlauf vollendet hat. Als seine langjährige Filmpartnerin Evelyn Hamann 2007 starb, sagte er: »Liebe Evelyn! Dein Timing war immer perfekt - nur heute hast Du die Reihenfolge nicht eingehalten. Na warte!« Womöglich sieht er sie jetzt wieder.

Danke, Loriot!