Donnerstag, 12. Juli 2012

Medikamentfreie Woche – Gelegenheit zur Kolonoskopie oder Coloskopie

Am Dienstag habe ich die letzten Tabletten Xelox des dritten Zyklus genommen, die medikamentfreie Woche begann mit dem gestrigen Mittwoch. So konnte endlich die verschobene Darmspiegelung in Angriff genommen werden. (Die Einnahme von Medikamenten verträgt sich nicht sonderlich mit dem Trinken der darmreinigenden Moviprep-Lösung, denn die Tabletten würden mal eben durchgespült werden …)

Schmeckt das Zeug? Immerhin steht in oranger Farbe »Orange« auf der Packung. Da hofft der Patient auf einen eher angenehmen Geschmack. Und wird dann mit dem ersten Schluck eines Besseren belehrt. Zugegeben: Das Gemisch ohne den Aufdruck »Orange«, das die beste aller Ehefrauen vor ein paar Jahren zu sich nehmen musste, war noch wesentlich widerlicher.
Irgendwie habe ich es geschafft, die vorgesehene Dosis zu trinken und auch nicht gleich wieder rückwärts von mir zu geben. Das im Beipackzettel versprochene Ergebnis »wässriger Durchfall« ließ auch nicht auf sich warten, so dass dann am heutigen Vormittag der Darmspiegelung nichts im Wege stand.

»Alles in Ordnung«, bekam ich zu hören, als ich wieder aus der Narkose erwachte, »keine auffälligen Stellen, die Operationsnaht ist gut verheilt. Noch leicht gerötet, aber das ist normal.« Na da fiel mir dann doch der eine und der andere Stein vom Herzen. Es war ja im Entlassungsbericht aus dem Krankenhaus zu lesen: »Bei Herrn Matthia konnte präoperativ keine vollständige Kolonoskopie erfolgen. Wir empfehlen daher, diese innerhalb von sechs Monaten postoperativ durchzuführen.«
Nun weiß ich zumindest, dass sich im Darm nicht noch irgendwo ein weiterer Tumor versteckt hält, die beiden operativ entfernten Tumore waren also die einzigen. Das ist eine frohe Botschaft, für die ich sehr dankbar bin. Dabei wird es hoffentlich auch in den nächsten Jahren bleiben. Mir gefällt die ärztlicherseits erwähnte »Option vollständige Heilung«. Möge aus der Option eine Tatsache werden!

Nächste Woche geht es dann in den vierten Zyklus hinein – und wenn der vorbei sein wird, ist die Hälfte der Chemotherapie geschafft.

(Warum der Gastro-Enterologe »Coloskopie« schreibt und der Onkologe »Kolonoskopie«, darüber mögen sich Fachleute Gedanken machen. Mir reicht das erfreuliche Ergebnis.)
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